Als sich seine deutschen Adoptiveltern trennen, beginnt für den in Korea geborenen Michael eine Identitätssuche, die ihn aus der badischen Provinz nach Berlin führt.
Als sich seine deutschen Adoptiveltern trennen, beginnt für den in Korea geborenen Michael eine Identitätssuche, die ihn aus der badischen Provinz nach Berlin führt.
Dort verliebt er sich in die junge Koreanerin Jin Hi und lernt durch sie die faszinierende Subkultur koreanischer Diskos, Karaokebars und des Tae-Kwon-Do kennen. Schnell gerät er aber auch mit den strengen Traditionen, in denen Jin Hi aufgewachsen ist, in Konflikt und muss schließlich einsehen, dass Heimat viele Gesichter haben kann - auch die eines geliebten Menschen.
Der 22-jährige Michael ist koreanischer Abstammung. Als Zweijähriger wurde er von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Seitdem ist nicht mehr Seoul, sondern das kleine Schwarzwaldnest Münstertal seine Heimat, und seine Eltern heißen Fred und Renate. Dass es zwischen denen seit langem kriselt, ist Michaels größte Sorge. Immer wieder versucht er zu vermitteln und die Streitigkeiten zu schlichten. Umso mehr ist er geschockt, als sie sich schließlich doch trennen. Verbittert will Michael alles hinter sich lassen und fährt überstürzt nach Berlin.
Dort kommt er bei seinem Freund Linus unter und entdeckt - mitten in der deutschen Hauptstadt - plötzlich Korea. Ganz Berlin, so scheint es, ist voll koreanischer Restaurants, Änderungsschneidereien und Sportschulen. Michaels Faszination für die ihm völlig fremde Kultur findet ihren Höhepunkt, als er sich in die 18-jährige Jin Hi verliebt. Mit einer Tochter strenger exil-koreanischer Eltern auszugehen, scheint jedoch unmöglich. Nie hat Jin Hi Zeit, nie ist sie allein. Entweder sie arbeitet im Restaurant ihres Vaters Dal Bong oder in der Software-Firma ihres Bruders Won, der wie sie einem Tae-Kwon-Do-Team angehört. Erst als Michael zum Anfängertraining der Kampfsportschule geht und dort Kontakt zu Koreanern seines Alters bekommt, lernt er die bunte Welt der Karaoke-Bars und Korea-Parties kennen. Hier kommen Michael und Jin Hi sich näher, beginnt sie, seine Gefühle zu erwidern.
Mittlerweile versucht Michaels Adoptivmutter Renate verzweifelt, den Kontakt mit ihrem Sohn wieder herzustellen. Doch Michael ist noch immer verletzt und weist sie zurück. Die Situation eskaliert, als Renate nach Berlin reist und unwillentlich die erste Liebesnacht zwischen Michael und Jin Hi vereitelt. Im Zuge der Konfrontation erfährt Michael, dass er keine Waise ist - wie Fred und Renate ihm immer erzählt hatten -, sondern von seinen leiblichen Eltern ausgesetzt wurde. Voller Schmerz wendet sich Michael nun nicht nur gegen Renate, er stößt auch Jin Hi zurück und verschließt sich völlig.
Einige Tage später erscheint er überraschend bei Jin Hi zu Hause. Beim förmlichen Familienessen wird Michael klar, dass er als Adoptierter nie einen Platz in der koreanischen Welt finden wird. Dennoch bekennt er vor Jin His Familie seine Liebe zu ihr. Aber Jin Hi reagiert nicht und lässt Michael gehen. Zutiefst enttäuscht streift Michael ziellos durch die Stadt und kehrt erst nachts in seine Wohnung zurück. Dort wartet Jin Hi auf ihn. Zärtlich schlafen sie zum ersten Mal miteinander. Den beiden bleiben nur wenige glückliche Tage, bis Dal Bong sie findet und Jin Hi zu Michaels Entsetzen ihrem Vater nach Hause folgt. Als Michael am nächsten Tag klar wird, dass Jin Hi mit ihrer Familie nach Korea geflogen ist, entschließt er sich, sie in Seoul zu suchen.
\"Nicht Fisch - nicht Fleisch\" hatte seine deutsche Festivalpremiere im Wettbewerb des Max Ophüls Preis 2002, seine internationale Premiere beim International Film Festival Rotterdam und war nominiert für den First Steps Award 2002. Darüber hinaus wurde er auf zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Festivals gezeigt, u.a. b.film + Digital Vision Berlin 2002, Los Angeles 2002, Karlsbad 2002, Warschau 2002, Pusan 2002, San Francisco 2003, Singapore 2003. Kameramann Henning Stirner wurde 2002 für \"Nicht Fisch - nicht Fleisch\" in der Kategorie Spielfilm für den Deutschen Kamerapreis nominiert.
Matthias Keilich ist Jahrgang 1965, lernte Steinbildhauer und arbeitete zunächst als freier Bildhauer. 1994 begann er sein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, \"Nicht Fisch - nicht Fleisch\" ist seine Abschlussarbeit und sein erster langer Spielfilm.